Warum Krieg? Überlegungen zu Krieg und Gewalt aus kultursoziologischer Perspektive.
Montag, 12. November 2018
19.00 Uhr, Aula der Universität Graz, Hauptgebäude (1.Stock), Universitätsplatz 3, 8010 Graz [Lageplan der Universität Graz] sowie per Live-Übertragung in den Regionen
Die Montagsakademie bietet allgemein verständliche Vorträge aus der Welt der Wissenschaft:
frei zugänglich und kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Vortragende: Assoz. Prof. Mag. Dr.rer.soc.oec. Sabine Haring-Mosbacher, Institut für Soziologie, Universität Graz
Zum Vortrag:
Dieser Beitrag betrachtet „Gewalt“ und „Krieg“ aus einer kultursoziologischen Perspektive und folgt dabei folgender thematischer Gliederung: Zunächst werden kurz die unterschiedlichen Bedeutungselemente und Anwendungsebenen des Begriffs der „Gewalt“ vorgestellt. Mit Hilfe von Heinrich Popitz’ Analyse der vier anthropologischen Grundformen von Macht und dessen „engem“ Verständnis von „Gewalt“ als „Aktionsmacht“ sowie anhand der von Peter Imbusch formulierten sieben Fragen rund um den Gewaltbegriff („wer“, „was“, „wie“, „wem“, „worum“, „wozu“, „weshalb“) wird das Spektrum unterschiedlicher Gewaltverständnisse skizziert und damit korrespondierende kultursoziologische Perspektiven herausgearbeitet. Anschließend wird das Verhältnis von Moderne und Gewalt unter Bezugnahme exemplarischer Autoren diskutiert und Kriege als spezifische Formen kollektiver Gewaltausübung im Hinblick auf einige mögliche kultursoziologische Fragestellungen behandelt.
Zur Person:
Sabine A. Haring-Mosbacher, Assoz. Prof. am Institut für Soziologie. Geboren 1970 in Voitsberg; 1989-1996 Diplomstudium der Soziologie und Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz; danach Doktoratsstudium der Soziologie; 2005 Promotion (Dissertation: Religion und ihre weltlichen Ersatzbildungen in Politik und Wissenschaft. Ein Beitrag zur Analyse des Säkularisierungsprozesses in der europäischen Neuzeit im Spiegel historischer Dokumente und sozialwissenschaftlicher Darstellungen); seit 1997 in unterschiedlichen Funktionen am Institut für Soziologie beschäftigt; 1998-2004 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen des Spezialforschungsbereichs „Moderne – Wien und Zentraleuropa um 1900“ an der Karl-Franzens-Universität Graz; 2005-2015 Lektorin für den Studiengang Pflegewissenschaften an der Medizinischen Universität in Graz; seit 2012 Lektorin an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck; 2014 Habilitation in Soziologie. Forschungsschwerpunkte: Historische und Politische Soziologie, Religionssoziologie, Soziologische Theorie, zentraleuropäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Emotionssoziologie.